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Gründung 1934

Im Jahre 1934 gründete Herr Heinrich W. Muhr die Fa. Muhr & Söhne als Einzelfirma in Bruchwalze. 1937 erwarb Herr Muhr die Ringofenziegelei Bruchwalze, die 1899 erbaut wurde, aber seit einigen Jahren die Produktion eingestellt hatte. Nach erfolgreichem Aufbau (künstliche Trocknung, 2 Strangpressen) war das Ende für diese Ziegelei 1965 durch den Bau der Biggetalsperre, in dessen Staubereich sie lag, gekommen. Als Ersatz für diese Ziegelei erwarb Herr H.W. Muhr am 1.3.1956 die Ziegelei Ignatz Pastor in Emmerich, eine Ringofenziegelei zur Herstellung von Handformverblendern. Die ,,Kleifabrik Pastor“ auf Spillekensward hat eine bewegte Geschichte. Johannes Pastor, geboren am 26.3.1838 in Mehr, Kreis Rees (heute Kreis Wesel) gründete um 1875 in der Wardt bei Hüthum eine Feldbrand-Ziegelei. Die Rohling aus plastischem Lehm wurden völlig ohne Hilfsmittel mit den Händen auf dem flachen Boden geformt und auf der Stelle im Freien getrocknet. Im Jahr 1885 wurde die Firma mit der Nr. 2 als zweites Unternehmen ins Emmericher Handelsregister (heute Handelsregister Kleve d.h. neue Nummer) eingetragen. Sein Sohn Wilhelm baute dann dort mit seinem Vater gegen Ende des 19. Jahrhunderts eine neue Ringofen-Ziegelei. Der Besitz ging zu gleichen Teilen an den jüngsten Sohn Ignatz und an den Adoptivsohn Johann.

Zerbombung Emmerichs

Bei der Zerbombung Emmerichs kamen beide Inhaber ums Leben. Der ganze Besitz fiel an eine Erbengemeinschaft, die alles veräußerte. Die Ziegelei Pastor in der Wardt wurde 1948 an die Firma Püttmann verkauft. Neben Steinen wurde auch ,,Hüthumer Heilerde" hergestellt. Püttmann zermahlte Steinrohlinge und verkaufte den Lehm als Heilerde. 1954 ging die Firma Püttmann in Konkurs.

Verbesserung der Formgebung durch den Holzrahmen

Die Formgebung wurde dadurch verbessert, dass ein Holzrahmen benutzt wurde. Dieser Rahmen wurde auf einen ebenen, mit Sand bestreuten Boden gelegt und mit plastischem Ton manuell gefüllt. Anfangs wurde nur 1 Ziegelrohling benutzt, später kamen die Mehrfachformkästen. Danach wurden die Mehrfachformkästen dann mit einem Boden versehen und stationär an einer Stelle befüllt. Die so gefüllten Formkästen wurden in Wagengestellen gesammelt und zum Trockenplatz gefahren, wo Sie auf dem mit Sand bestreuten Boden  ausgeschlagen wurden.

Werksübernahme 1956

Heinrich Wilhelm Muhr, übernahm am 1.3.1956 den Betrieb auf Spillekensward. Werksgelände ca. 1956 (Werksübernahme) 1964 wurde eine künstliche Trocknung mit einem Blechumlauf errichtet. Die Bleche dienen als Formlingsträger. Die automatisch umlaufenden Formkästen wurden jedoch weiter per Hand befüllt. Der alte ,,Pastor Ringofen" wurde 1965 um sechs Kammern erweitert. Die Feuerung wurde von Kohle auf Erdgas umgestellt. 1966 folgte die erste Maschinenpresse, die die Formkästen automatisch befüllt. Da diese Steine durch den Pressvorgang eine andere Oberflächenstruktur hatten, mussten die echten Muhr-Handformsteine parallel dazu auch weiterhin manuell gefertigt werden.

Ein neuer Betrieb

Mit örtlichen Bauunternehmern wurde von 1968 bis 1973 ein neuer Betrieb erbaut. Den ersten Ofen baute die Firma Ooms-Ittner' den zweiten die Firma Walter. Mit zwei Pressen konnten ca. 25 Millionen Steine pro Jahr gefertigt werden. Im Jahr 1970 übernahm Herr Wolfgang Muhr die Leitung des Betriebes. Bis 1979 wurde parallel ein neuer Betriebsteil erbaut. Dort wurden die Pressen, Trockner und Öfen drei und vier aufgestellt. Mit vier Pressen und 130 Mitarbeitern wurde eine Kapazität von 50 Millionen Steinen im Jahr erreicht. Mit der Tagesproduktion ließen sich 20 Einfamilienhäuser bauen. Durch Modernisierung und Rationalisierung sind heute noch 40 Mitarbeiter am Produktionsablauf beteiligt. 1988 folgte dann eine erste teilautomatisierte Ablade- und Verpackungsanlage. 1989 wurde eine neue Lehmaufbereitung gebaut.

Lichterfeld 1991

1991 erwarb Herr Muhr von der Treuhand das Klinkerwerk Lichterfeld (BBG) Dieser Betrieb wurde 1986 - 1988 als modernstes Werk der DDR durch das Ziegelkombinat Großräschen wegen der im Zusammenhang mit dem Braunkohletage bedeutenden Ton- und Sandvorkommen errichtet.

Hochwasser

Im Dezember 1993 und im Januar 1995 überflutete das Rheinhochwasser das Firmengelände. Die Produktion konnte mit gewissen Einschränkungen aufrecht gehalten werden. In den Jahren 1993 - 1997 wurde die Setz- und Entladetechnik Anlagenweise komplett erneuert. Zu Gunsten einer neuen Sparte für ökologische Baustoffe wurden die Öfen 1 und 2 1995 abgebrochen. An deren Stelle werden seitdem Leichtlehmsteine und eine Lehmbauplatte hergestellt (claytec.com). Im Jahr 2000 wurden alle Tunnelofenwagen Transportsysteme und Fahrzeuggruppen an den Trocknern ausgetauscht und vernetzt. Aktuell wird die Brenn- und Trockentechnik schrittweise modernisiert. Seit 2004 ist Herr Maik Muhr für die technische Leitung nun in dritter Zieglergeneration verantwortlich.